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Mobilitätsanalysen


Entscheidend ist beim BMM die Orientierung an den Mobilitätsbedürfnissen der Zielgruppe(n). Am Beginn eines systematischen Mobilitätsmanagements steht daher in der Regel eine Erhebung und Analyse dieser Mobilitätsbedürfnisse, der verkehrlichen Situation am Standort sowie der Struktur und Auslastung des Fuhrparks.

Seit dem vom Bundesumweltministerium geförderten bundesweiten Aktionsprogramm „effizient mobil“ (2008-2010) haben sich drei Analyse-Instrumente bewährt, die seither von vielen Berater*innen und Planer*innen so oder in angepasster Form genutzt, weiterentwickelt und in der Regel miteinander kombiniert werden:


Standortcheck
Zunächst werden die verkehrlichen Rahmenbedingungen am Standort untersucht – vom Angebot öffentlicher Verkehrsmittel über die Fahrrad-Infrastruktur und die Stellplatzsituation bis hin zu relevanten Angeboten und Regelungen im Betrieb. Hierzu zählen beispielsweise auch Dienstreiseregelungen und Fuhrparkrichtlinien.


Wohnstandort- und Erreichbarkeitsanalyse
Die anonymisierten Wohnstandorte der Beschäftigten werden auf einer Karte dargestellt. Mithilfe eines Geoinformationssystems werden sie dabei nach Wegelängen (Luftlinien sind nicht aussagekräftig) und Herkunft geclustert. Diese Analyse macht bereits einige Herausforderungen – beispielsweise bei der ÖV-Anbindung –, aber auch Potenziale – etwa für Fahrgemeinschaften oder Sharing-Angebote – sichtbar.


Mobilitätsbefragung
Betriebliches Mobilitätsmanagement ist strikt zielgruppenorientiert. Dies erfordert eine gute Kenntnis der Zielgruppe. Ein hilfreiches Analyseinstrument beim BMM ist daher eine Mobilitätsbefragung. Folgende Aspekte stehen dabei im Vordergrund:

  • Wie sieht das Mobilitätsverhalten der Zielgruppe aktuell aus und welche Gründe und Motivationen liegen diesem Verhalten zugrunde?
  • Welche Mobilitätsbedürfnisse hat die Zielgruppe?
  • Welche Mobilitäts-Optionen stehen der Zielgruppe zur Verfügung?
  • Welche Präferenzen und Hemmnisse bestehen hinsichtlich verschiedener Verkehrsmittel?

Eine Mobilitätsbefragung lässt sich nicht beliebig oft durchführen. Umso wichtiger ist es, die Fragen klug zu stellen. Wohnstandortdaten sind oft erst nach einer gründlichen Bereinigung zu gebrauchen und die Nutzung eines Geoinformationssystems ist nicht trivial. Mobilitätsmanagement-Berater*innen haben viel Erfahrung in diesem Bereich. Es empfiehlt sich daher, bei der Mobilitätsanalyse professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. In ihrer Berater*innenliste führt die DEPOMM geeignete Anbieter*innen.


Akteur*innen im BMM
Wer ist überhaupt zuständig für ein betriebliches Mobilitätsmanagement? Grundsätzlich haben zahlreiche verschiedene Akteur*innen im Betrieb mit dem Thema Mobilität zu tun. Sie alle kommen in Frage, wenn es darum geht, BMM im Betrieb anzustoßen und umzusetzen. Hierzu zählen v.a.:

  • Personalabteilung
  • Umweltmanagement
  • Gesundheitsmanagement
  • Fuhrparkmanagement
  • Reisemanagement
  • Facility Management
  • Geschäftsführung
  • Betriebs- und Personalrat

Wo das Thema verankert wird, variiert von Betrieb zu Betrieb. Sinnvoll ist in jedem Fall die frühzeitige Einbindung möglichst vieler der vom Thema Mobilität Betroffenen – etwa im Rahmen einer Arbeitsgruppe Mobilität –, damit diese ihre Perspektiven in den Prozess einbringen können. Entscheidend für den Erfolg ist, dass schließlich eine feste Zuständigkeit geschaffen wird und es eine*n „Kümmerer*in“ für das Thema gibt.


Externe Akteur*innen
Bereits bei der Planung, spätestens aber bei der Umsetzung des Mobilitätsmanagements empfiehlt sich der Blick über den eigenen Tellerrand. Viele Akteur*innen außerhalb des eigenen Betriebs können entweder zur Lösung von Problemen beitragen, bei der Umsetzung von Maßnahmen unterstützen oder auch eigene Erfahrungswerte beisteuern – schließlich muss man auch im Mobilitätsmanagement das Rad nicht neu erfinden. Wichtige externe Akteur*innen sind u.a.:

  • Beratungs- und Planungsbüros
  • Kommunalverwaltungen 
  • Wirtschaftsförderungen
  • IHKs und Handwerkskammern
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde
  • weitere Mobilitätsdienstleister
  • Unternehmensnetzwerke

Gefördert durch

Dieses Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.

Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.