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Analyse und Erhebung


Zunächst muss die Ausgangslage analysiert werden, um daraus Handlungsfelder und Maßnahmen abzuleiten. Dies geschieht mit unterschiedlichen Werkzeugen wie Befragungen, Begehungen sowie einer Wohnstandortanalyse. Um ein Gesamtbildung zu erhalten sind am Anfang drei Bereiche sinnvoll:

  • Die unabhängige Befragung der Schüler*innen und ihren Eltern zu Schulweg, Gefahren und Potenzialen.
  • Die Begehung des Schulgeländes, des Schulumfeld sowie häufig begangenen Schulwegen in Begleitung von Schüler*innen.
  • Eine Wohnstandortanalyse, um den Einzugsbereich der Schule abbilden zu können.

Bei der Analyse können sich bestimmte Problemfelder herauskristallisieren, die weiterer Erhebungen bedürfen. Wird bei der Befragung beispielsweise mehrfach auf Schwierigkeiten mit Bus und Bahn hingewiesen, kann mittels der Wohnstandortanalyse das ÖPNV-Angebot näher beleuchtet werden. So können die Erhebung individuell ergänzt und angepasst werden.

Neben quantitativ messbaren Daten wie der Entfernung zur Schule, Auftreten von Unfällen sowie der Verteilung des Verkehrsaufkommens, dem sogenannten Modal Split, gibt es einen großen Anteil von subjektiven Informationen. Diese müssen sortiert und interpretiert werden. Für die spätere Umsetzung und Kommunikation kann es hilfreich sein, die Hintergründe von unterschiedlichem Mobilitätsverhalten zu hinterfragen – denn Mobilität ist ein individuelles, teilweise sehr emotionales Thema und alle Personen haben dazu ihre eigenen Erfahrungen gemacht.

Im gesamten Prozess von Erstellung, Durchführung und Auswertung sollte zudem der Perspektivwechsel beachtet werden. Bei der Befragung von Kindern und Eltern kann dies bereits deutlich werden – der Schulweg wird unterschiedlich wahrgenommen und eingestuft. Was hierbei nicht vergessen werden sollte, ist: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Das bedeutet, dass ihre Fähigkeiten noch nicht so ausgeprägt sind wie bei Erwachsenen und somit ihr Verhalten im Verkehr anders abläuft. Deswegen sollten Kinder möglichst früh lernen selbstständig am Verkehr teilzunehmen, um ihre Kompetenzen zu erweitern. Von Seiten der Verkehrs- und Infrastrukturplanung müssen die Fähigkeiten von Kindern mitgedacht und entsprechend bei Planung umgesetzt werden.